Für bessere Qualität:
Die neue Bundesregierung setzt als Lösung gegen die Wohnungsnot überwiegend auf Neubau. In Aachen gibt es jedoch kaum noch Platz zum Bauen. Mittlerweile wird deswegen häufig in Baulücken oder Hinterhöfen gebaut. Oft gehen dadurch wichtige Grün- und Freiflächen verloren. Die Stadt wird immer enger. Viele Menschen leben in zu kleinen, hellhörigen Wohnungen an lauten Straßen und ein Stück eigenes Grün gibt es nur gegen Geld im Schrebergarten. Gleichzeitig leben andere Menschen allein oder zu zweit auf sehr viel Platz im Einfamilienhaus mit Garten. In vielen Siedlungen stehen Einfamilienhäuser zwar neben Häusern mit 2-3 Parteien, im Vergleich bleibt es jedoch wenig Wohnraum auf viel Fläche . Mit einer anderen Bebauung könnten auf dem Platz dieser Siedlungen viel mehr Menschen leben. Deswegen wird über Flächengerechtigkeit diskutiert. Da Arbeit und Infrastruktur nur außerhalb existiert, ist ein Leben ohne Auto in diesen Gebieten oft kaum möglich. So ein Leben können sich meist nur Wohlhabende leisten, weswegen vor allem Einfamilienhausgebiete auch für die soziale Spaltung stehen. Dazu kommt, dass der beschriebene Siedlungstyp stark zur Flächenversiegelung beiträgt. Ganze Landschaften wurden dadurch zersiedelt und Naturräume zerstört.
Mit dieser Karte möchten wir eine Diskussion anstoßen über Flächengerechtigkeit in Aachen und über mögliche Umnutzungen für die gezeigten Gebiete. Was für Architektur gibt es, die den Traum vom Einfamilienhaus ersetzen könnte und gleichzeitig Wohnungen für alle bietet? Wo könnte so eine Bebauung ausprobiert werden? Wie muss die Siedlungsstruktur angepasst werden, um lebendige Nachbarschaften mit kurzen Wegen entstehen zu lassen? Wie könnte der Prozess ablaufen? Wie könnte dadurch zur gerechten Stadt und Klimaschutz beigetragen werden? Wo könnte Fläche für grüne Frischluftschneisen frei gemacht werden?