Geschichten aus dem Leben zur Miete

In den letzten Jahren hat sich die Situation der Mieter*innen stark verschlechtert. Viele Mieter*innen machen ähnliche Erfahrungen:

  • Zu hohe Mieten
  • Wasserschaden oder Schimmel
  • Langes Warten auf Reparaturen
  • Diskriminierung bei der Wohnungssuche
  • etc.

Obwohl sehr viele Menschen unter diesen Problemen leiden, tauchen ihre Geschichten nur selten in den Medien auf. Die Regierung gibt sich keine Mühe, die Situation zu verbessern. Viele Betroffene haben das Gefühl, mit ihren Problemen allein zu sein. Das wollen wir ändern!

Mach auch du deine Geschichte öffentlich! Gib anderen Mieter*innen Mut, sich zu wehren! Zeig der Regierung, dass sie die Probleme der Mieter*innen nicht ignorieren darf Dafür das wir alle eine lebenswerte & bezahlbare Wohnung bekommen!  

Alles anonym! Wir veröffentlichen keine Namen und Adressen!

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Die Geschichten aus dem Leben zur Miete in Aachen:

3 Monate ohne Heizung: Mietstreik
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Aufgrund einer tropfenden Heizanlage in der zweiten Etage entstand in der ersten Etage und im Erdgeschoss ein Wasserschaden und Schimmel. Da der Vermieter sich mehrere Wochen nicht kümmerte, fiel die Heizung im ersten Stock aus. Der Vermieter war nicht mehr zu erreichen. Selbst auf Mietminderung und Schreiben vom Mieterschutzverein wurde nicht reagiert. Über drei Monate musste mitten im Winter eine Mietpartei ohne Heizung und drei Parteien mit Schimmel in der Wohnung leben. Erst als sich die betroffenen Parteien zusammensetzten und gemeinsam beschlossen, die Miete nicht zu zahlen, passierte etwas. Zwei Tage nach Ausbleiben der Miete war der Vermieter da, vier Tage später lief die Heizung wieder. Mietstreik kann helfen!
Die Ausrede des Vermieters: Erst hatte sein Sohn Corona, dann er selbst und für den letzten Monat ohne Kontakt gab es keine. Die Heizung lief wieder, aber in keiner der Wohnungen wurden die Wasserschäden beseitigt. Zwei Parteien zogen danach aus. In dieser Zeit wurde klar, warum der Vermieter so handelte: Er wollte das Haus verkaufen. Den Preis den er erwarten konnte, war trotz fehlender Instandhaltung dreimal so hoch wie der Kaufpreis vor 10 Jahren.

Ostviertel: Der letzte Mieter
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Ein Haus im Ostviertel, indem sich Alteingesessene mit Menschen die als Geflüchtete gekommen sind, mischten. Der Garten wurde oft als Treffpunkt genutzt und alle verstanden sich gut. Teilweise ähnelten die Wohnungen jedoch Baustellen. Der damalige Eigentümer reparierte nichts. Nach und nach versuchte er die Mieter rauszuekeln. Da es ausgerechnet in dem Zeitraum passierte, vermuten die Mieter:innen, dass er sogar absichtlich einen Wasserschaden verursachte, um den ältesten Mieter zu vertreiben. Dieser blieb jedoch und das Haus wurde verkauft. Der neue Eigentümer versuchte noch stärker die Mieter:innen zu verdrängen und schreckte vor nichts zurück. Der Garten wurde ohne Vorankündigung durch eine Wand abgetrennt und an Fremde vermietet. Mieten wurden auf allen Etagen erhöht. Nun kosten am Rande des Ostviertels 55 m² 720 € kalt. Das sind 13 € pro m² und damit circa 4 € über dem Aachener Durchschnitt. Außerdem wurden langwierige lärmintensive Reparaturen ohne Absprache vorgenommen. Dabei entstand wieder ein Wasserschaden für den selben Mieter, den es schon vorher getroffen hatte. Ein halbes Jahr später ist der entstandene Schaden nicht ersetzt und die Wohnung nicht repariert. Vor lauter Sorge steht der Wäschekorb noch immer im Wohnzimmer, um Wasser aufzufangen. Die gesamte Küchendecke ist braun. Der Mieter ist der einzige, der aus der alten Hausgemeinschaft übrig geblieben ist. Er will sich nicht vertreiben lassen und konnte bisher u.a. dank eines guten Anwalts durchhalten!

Ausbeutung von internationalen Studierenden im Europaplatzhochhaus – 168 € zu viel Miete!
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Beim Beginn des Studiums suchten zwei Studierende mit einem Budget von 320 € verzweifelt eine Wohnung. Nach zwei Monaten der Suche haben sie einen Vermieter gefunden, der Englisch sprach und sie nett behandelte. Der Vermieter hat die zwei Studierenden sogar zu sich nach Hause eingeladen und stellte ihnen seine Familie vor. Für eine möblierte Ein-Zimmer-Wohnung mit 43 m² im Europaplatzhochhaus forderte er 620€. Obwohl es kostenlose Mietverträge auf Englisch gibt, wurde den zwei Studierenden nur ein Vertrag auf Deutsch gegeben. Ohne ihre Rechte zu kennen und den Vertrag zu verstehen, unterschrieben die beiden den Vertrag. Da der Vermieter so nett gewesen war, vertrauten sie ihm. Nach einem Jahr entdeckte ein deutsch-sprachiger Freund, dass in der Miete monatlich 75 € für die Möbel berechnet wurden. Nach einer Recherche und eigenen Berechnungen hätte für die schlechte Qualität der Möbel höchstens 20 € berechnet werden dürfen. Dann haben sie herausgefunden, dass laut dem Mietspiegel die Miete höchstens bei 412 € liegen dürfte. Der Vermieter forderte als monatlich 168 € zu viel! Zuletzt entdeckten Sie, dass der Vermieter ihnen sogar für die Vertragsaufsetzung 95 € berechnet hatte. Pure Ausbeutung!
Verdrängung nach Mieterhöhung – Vonovia im Preuswald
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Eine alleinerziehende Mutter wohnte in einer Wohnung von Vonovia im Preuswald. Nach einer Mieterhöhung konnte sie sich die Miete nicht mehr leisten und musste ausziehen. Sie wurde verdrängt und das Kind aus seinen Freundeskreisen gerissen. Die neue Wohnung liegt in Forst und gehört einem anderen Großkonzern, der LEG. Freund:innen aus der Nachbarschaft, die ihr mit dem Kind helfen konnten, wohnen nun am anderen Ende der Stadt. Der Boden der neuen Wohnung wellt sich und an vielen Stellen dringt Feuchtigkeit in die Wohnung. Vom Regen in die Traufe.

Rassistisches Mobbing durch die Nachbarschaft
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November 2018: Eine junge syrische Familie mit einem zweijährigen Kind bezieht in
einem Sechsparteien-Haus eine Mietwohnung. Bereits am Tag des Einzugs kommt
es zu Beschwerden der alteingesessenen, ausnahmslos weißen Nachbarschaft wegen angeblicher Lärmbelästigung. Nach drei Monaten erhält die Familie eine Abmahnung der Vermieterin mit detaillierten Lärmprotokollen der Nachbar/innen. Darin wird von ununterbrochenem Geschrei, Getrampel und Gerenne berichtet und es werden Vermutungen über häusliche Gewalt und eine schlechte Kindererziehung angestellt. In der Beratung des GBB berichtet die Familie von Bedrohungssituationen durch eine Nachbarin, die ihren Hund im Haus frei herumlaufen lässt und des Öfteren mit dem Hund vor der Türe der Familie steht, um sich lautstark zu beschwe-
ren. Die Familie kann zu einigen in den Lärmprotokollen angegebenen Zeiten ihre
Abwesenheit belegen. Gegen die Abmahnung wird Widerspruch eingelegt. Als Re-
aktion erfolgt eine ordentliche Kündigung, ohne dass auf die Argumentation zur Be-
gründung des Widerspruchs und die dort aufgeführten Hinweise auf rassistisches
Mobbing durch die Nachbarschaft eingegangen wird. Die Familie muss nun inner-
halb der Kündigungsfrist von drei Monaten eine andere Wohnung finden; gelingt ihr
das nicht, ist sie einer Räumungsklage durch die Vermieterin ausgesetzt.

Quelle: https://www.vhs-aachen.de/fileadmin/user_upload/b-n-g/03_arbeitundleben/ChronikNRWeltoffenAachen2018.pdf

Rassismus bei der Wohnungssuche gegenüber Roma
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Am Telefon klingt der Vermieter ausgesprochen freundlich. Ja, die Wohnung sei noch zu haben. Auch die persönliche Begegnung mit ihm läuft gut an. Das nahezu akzentfrei Deutsch sprechende Ehepaar kann nachweisen, dass es berufstätig und solvent ist. Alles scheint in bester Ordnung, die Unterschrift unter den Mietvertrag nur noch Formsache zu sein.

Doch dann begehen die beiden offenbar einen vermeintlichen Fehler. Kurz reden sie in ihrer Muttersprache miteinander. Der Vermieter wird hellhörig. „Welche Sprache war das?“ will er wissen. „Romanes, wir sind Roma“, lautet die Antwort. Plötzlich steht das schlimme Z-Wort im Raum. Zigeuner! Und mit ihm ändert sich abrupt die Gesprächsatmosphäre. Der Vermieter wird einsilbig. „Ich werde Sie telefonisch benachrichtigen“, komplimentiert er die Eheleuten nach draußen. Tagelang warten die beiden. Vergeblich. Dann rufen sie selbst den Vermieter an und bekommen die knappe Auskunft: „Die Wohnung ist vergeben.“

Quelle: Aachener Zeitung 18. Februar 2021: Situation der Roma – Diskriminierung gehört zum Alltag

Link: https://www.aachener-zeitung.de/politik/diskriminierung-gehoert-zum-alltag_aid-56313979

Ostviertel: Geflüchtete ausgenutzt: Erst Baustelle, dann Rausschmiss
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Eine Wohnung im Ostviertel. Die zwei Bewohner waren erst vor ein paar Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Beide zu dem Zeitpunkt der Geschichte nur wenig Deutsch und kannten ihre Rechte nicht. Der Vermieter nutze das aus und ließ sie in einer Baustelle leben. Der Boden war stellenweise offen, die Wände unverpuzt, die Türen schlossen nicht und die Fenster waren kaputt.Statt die Wohnung zu reparieren, wollte der Vermieter irgendwann das beide auszuziehen. Sofort nachdem die beiden auszogen, wurde die Wohnung renoviert, die Miete im ganzen Haus erhöht und das Gebäude kurz darauf verkauft. Typische Geschichte von Verdrängung!

5.056.- € Schadensersatz wegen Rassismus bei der Wohnungssuche
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Wegen der Diskriminierung eines Paares afrikanischer Herkunft hat das Oberlandesgericht Köln gestern einen in Aachen ansässigen Immobilienverwalter zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt. Er sei dafür verantwortlich, dass den Eheleuten aufgrund ihrer schwarzen Hautfarbe die Besichtigung einer von ihm annoncierten Wohnung verweigert worden war, entschieden die Richter. Damit korrigierten sie eine anderslautende Entscheidung des Aachener Landgerichts.

Das Paar war im September 2006 bei einem Besichtigungstermin von der Hausmeisterin bereits an der Tür abgewiesen worden. Zur Begründung hatte die Frau angegeben, die Wohnung werde nicht an „Neger … äh Schwarzafrikaner oder Türken“ vermietet. Nachdem ihre Beschwerde gegen diese Diskriminierung ergebnislos geblieben war, klagten die beiden mit Unterstützung des Aachener Gleichbehandlungsbüros gegen den Immobilienverwalter.

In der ersten Instanz scheiterten sie jedoch. Denn nach Ansicht des Landgerichts Aachen richtete sich ihre Klage gegen „den falschen Beschuldigten“. Entscheidend für einen Schadensersatzanspruch sei, wer als „Benachteiligender“ im Sinne des im August 2006 in Kraft getretenen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) gelte, befand die zuständige Richterin im März 2009. Im Falle einer Wohnungssuche könne das nur der potenzielle Vertragspartner, also der Eigentümer, sein. Da die Richterin zudem noch die Auffassung vertrat, der Immobilienverwalter müsse nicht Namen und Anschrift des Vermieters preisgeben, verunmöglichte sie gleichzeitig eine Klage gegen den Eigentümer der Wohnung.

Jetzt hat das Oberlandesgericht Köln das Aachener Urteil kassiert. Die Klage gegen den Immobilienverwalter sei zulässig und begründet. Der Hausmeisterin sei es eindeutig darauf angekommen, keine farbigen Mieter zuzulassen und die Wohnungssuchenden allein wegen ihrer Hautfarbe zu diskriminieren. Die Ausgrenzung sah das Gericht als schwerwiegend an. Die Kläger seien in ihrer Menschenwürde und damit in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt worden. Da sich der Verwalter der Hilfe der Hausmeisterin bedient habe, hafte er auch für deren Verhalten. Deshalb sei es auch nicht relevant, ob sie auf seine oder die Anweisung des Eigentümers gehandelt habe. Die Kölner Richter verurteilten den Immobilienverwalter zu 5.056 Euro Geldentschädigung und Schadenersatz. Die Revision wurde nicht zugelassen.

Quelle: Taz 20.01.2010:Diskriminierung bei der Wohnungssuche

Link: https://taz.de/!499084/

Weitere Infos: https://www.agg-schulung.de/schadensersatz-wegen-diskriminierung-bei-der-wohnungssuche/

Familie mit Kind kriegt keine Hilfe gegen Schimmel
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Nach selbst bezahlten Luftproben finden die Mieter:innen heraus, dass ihre Luft voller Schimmel ist. Dann kommt heraus, dass Möbel im Wert von 5000 € verschimmelt sind. Der Vermieter gibt jedoch den Mieter:innen die Schuld und behauptet, sie hätten nicht ausreichend gelüftet. Sie hatten sich jedoch schon lange Mühe gegeben zu Lüften und hohe Heizkosten in Kauf genommen. Eigentlich müsste der Vermieter eine umfassende Renovierung und Dämmung vornehmen. Als eine Mietminderung versucht wird, fordert der Vermieter sofort die Summe der Minderung zurück mit anwältlicher Hilfe und unter Androhung weiterer Konsequenzen. Nun geht der Konflikt vor Gericht.
Vonovia in Eschweiler: Mieterhöhung & Umgestaltung des Umfelds
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Nachdem Vonovia vor Jahren mehrere Wohnblocks in einer Nachbarschaft mit vielen weniger wohlhabenden Menschen in Eschweiler kaufte, veränderten sie das gesamte Umfeld. Ein Spielplätz mit dem viele Nachbar:innen Kindheitserinnerungen verbunden wurden ohne Absprache durch eine Wiese und ein paar Bäume ersetzt. Daraufhin wurde die Miete erhöht, mit dem Argument, „die Umgebung sei aufgewertet worden“ .

Mieter mit Eigenbedarf raus – Air BnB rein
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Mit dem Anspruch auf Eigenbedarf kündigt ein Vermieter einer WG. Später kommt heraus, dass er dort nicht selbst einziehen wollte. Er renovierte die Wohnung und benutzte sie für Air BnB.
Monatelang in Schimmelbude ohne Reparatur
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Monatelang lebt ein Azubi mit Fluchthintergrund in einer Ein-Zimmer-Wohnung mit einem riesigen Wasserfleck und Schimmel. Der Vermieter tat nichts und der Betroffene kannte seine Möglichkeiten nicht. Da eine andere Wohnung zu finden schwer ist, musste der Betroffene monatelang aushalten. Als er eine andere Wohnung gefunden hatte, zog dort trotz des Schimmels ein Bekannter ein. Die Wohnungsnot hat ihn dazu gezwungen.

Keine Reparatur trotz Mietminderung
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In einer Wohngemeinschaft für Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein haben die Mieter:innen mit Feuchtigkeit und Schimmel zu kämpfen. Der Vermieter ist nur schwer zu erreichen und kümmert sich nicht. Selbst auf Mietminderung wurde monatelang nicht reagiert.

Fassadenreparatur jahrelang verschleppt
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Eine Wohnung im Industriegebiet auf der Hüls über einer Firmenhalle. Beim Einzug wurde eine Dämmung der Fassade und mehrere Reparaturen versprochen. Trotz regelmäßiger Nachfrage und vergleichsweise hoher Miete wurde drei Jahre kein Handgriff getan und nicht ein Euro investiert.

Hausgemeinschaft und gemeinsam gestalteter Garten von Vermieterin ohne Absprache zerstört
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Jahrelang hat sich im Hinterhof eine Hausgemeinschaft zusammengefunden und gemeinsam den Garten gestaltet. Eines Tages kommen die Mieter:innen in den Hof und das meiste ihrer Arbeit wurde ohne Absprache von der Vermieterin zerstört. Weitere Maßnahmen wurden im Haus ohne Absprache gemacht und Neuvermietungen ohne Rücksicht auf die Hausgemeinschaft vorgenommen. Dadurch wurde die Gemeinschaft zerstört und zerstreute sich in den darauf folgenden Jahren.
Garten ohne Absprache zerstört
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In dem Haus im Ostviertel wohnten in drei Parteien Mitglieder einer wenig wohlhabenden Familie. Sie verbrachten viel Zeit im gemeinsamen Garten und kannten alle Nachbar:innen aus den angrenzenden Grundstücken. Im Sommer saßen sie jeden Morgen zusammen beim Kaffee. Bis der Vermieter beschlossen hat, den Garten zu Parkplätzen umzuwandeln, um noch ein bisschen mehr Geld zu verdienen. Gefragt wurde dafür niemand im Haus.
Oppenhoffallee 8 – Hausverkauf ohne Kommunikation
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Obwohl das Haus der städteregionalen Wohugsgesellschaft GWG gehörte, wurde jahrelang nichts am Haus repariert oder modernisiert. Eines Tages wurde bekannt, dass das Haus verkauft werden soll. Eine direkte Kommunikation mit den Mieter:innen gab es jedoch nicht. Ausreichend Zeit, um Pläne machen zu können, dass Haus evtl. selbst zu kaufen, wurde auch nicht eingeräumt. Anstatt das Haus der Stadt Aachen zu geben, sollte es ohne Kriterien zu sozialer Verantwortung dem höchstbietenden verkauft werden. Deswegen riefen die Mieter:innen ein breites Protestbündnis zusammen und starteten eine Unterschriftensammlung gegen den Verkauf. Entgegen der Forderungen und trotz großen öffentlichen Interesses beschloss die GWG das Haus zu verkaufen. Eine öffentliche Erklärung, warum das Haus verkauft werden musste, gab es nie.

Keine Sanierung wegen Architekten-Ego des Besitzers
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Dank sehr großer Wohnzimmerfenster mit Einfachverglasung leidet ein komplettes großes Mehrparteienhaus unter kalten Zimmern bei hohen Heizkosten. Der verantwortliche Architekt ist der heutige Besitzer und wohnt in einem Loft in der obersten Etage. Er verweigert den Mieter:innen eine energetische Sanierung. Den Mieter:innen kommt es so vor, als wäre der Architekt zu stolz, um zuzugeben, dass sein Entwurf Mängel hat.

Wochenlang das Haustürschloss nicht repariert.
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Trotz sofortiger Meldung reparierte der Eigentümer wochenlang nicht das Haustürschloss. Glücklicherweise ist in den bewohnten Wohnungen nichts passiert. Allerdings wurde ein Fahrrad geklaut. In die Keller wurde eingebrochen und eine Kackwurst hinterlassen. In den Flur wurde gepisst. In der leerstehenden und offenen Wohnung in der ersten Etage lag auf einmal eine Matratze. Einige Nächte übernachtete dort wohl ein Mensch.

Stadtmarken im Preuswald: Rücksichtslose Mieterhöhung
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Mit dem Argument, die Mieterin „wisse die zentrale Lage“ zu schätzen, wurde die Miete um 60 € auf einmal erhöht. Dies wurde von dem Unternehmen „Stadtmarken“ auch damit begründet, dass 3 Jahre lang die Miete nicht erhöht wurde und somit eine Mieterhöhung rechtens ist. Dies stimmt leider. Allerdings zeigt es, wie unsozial das Unternehmen sich seinen Mieter:innen gegenüber verhält. Die Mieterhöhung kam mitten in der neuen Corona-Welle, trotz Unsicherheit bezüglich Lockdown usw. Das Gebiet des Preuswalds ist eine absolute Randlage der Stadt und stellt Bewohner:innen ohne Auto vor große Herausforderungen. Das Viertel besitzt noch vermehrt bezahlbaren Wohnraum und viele Menschen, die dort leben, sind darauf angewiesen. Statt angesichts der Wohnunsgnot den bezahlbaren Wohnraum zu erhalten, werden die Mieten rücksichtslos erhöht. Ob dies Verdrängung nach sich zieht, wird nicht gefragt. Der Profit zählt, wie immer.

Mieter:innenzeitung April 2019: Gewoge kündigt erstmals 68 Wohnungen
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Wenn ein Mieter kurz vorbeziehungsweise kurznach Weihnachten Post vom Vermieter bekommt ist dies häufig eine Nebenkostenabrechnung. Die gewoge-Mieter des Hauses Welkenrather Straße 67 erhielten zusätzlich noch Post von ihrem Vermieter. Die gewoge hat im Auftrag der Stadt Aachen (Alten- und Siechenfonds und Waisen- und Jugendpflegefonds) die Mietverhältnisse aufgekündigt. Die ausführliche, neun Seiten umfassende Kündigung des Vermieters wird dahingehend begründet, dass der Vermieter leider das Mietverhältnis kündigen muss wegen des bestehenden erheblichen Rückstands bei der Instandsetzung beziehungsweise erheblicher Sanierungsbedürftigkeit. Die Kündigung wird somit dahingehendbegründet, wie es Juristen ausdrücken, „zur Realisierung des der Immobilie innewohnenden wirtschaftlichen Wertes durch Modernisierung“. Die gewoge als Vermieterim Auftrage der Stadt erklärt den Mietern, dass das Haus sich in so einem schlechten Zustand befindet, dass nur ohne die Mieter eine wirtschaftliche Sanierung und Modernisierung erfolgen kann. Der Mieterverein ist der Auffassung, dass vorgenannte Kündigung nicht begründet ist. Der Gesetzeszweck kann nicht sein, dass ein Vermieter, der jahrelang keine Instandsetzung beziehungsweise Sanierungsarbeiten im Objekt durchführt, zu einem späteren Zeitpunkt den Mietern das Mietvertragsverhältnis aufkündigt, mit Hinweis auf die nunmehr notwendigen Sanierungsarbeiten. Wir halten die Kündigung insoweit für nicht gerechtfertigt.Zwar hat der Vermieterin seinem Kündigungsschreiben durch die von ihm beauftragten Rechtsanwälte eine Verhandlungsbereitschaft erklärt, beziehungsweise die Möglichkeit gegeben, gegebenenfalls adäquaten anderen Wohnraum den Mietern zur Verfügung zu stellen, hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die angebotenen Wohnungen teils nur für den Übergang gedacht sind. So wird argumentiert, dass im Nachbarhausca. 34 Wohnungen frei sind. Es ist jedoch geplant, auch das Haus Welkenrather Straße 65 instand zu setzen beziehungsweise zu sanieren. Dies würde für Mieter bedeuten, dass sie eine Wohnung verlieren und für den Übergang nur eine Ersatzwohnung zur Verfügung gestellt bekommen. Es ist durch die gewoge bisher nicht zugesichert worden, dass die Mieter die Möglichkeit haben, wieder in das alte Objekt zurückzuziehen. Da unterschiedliche Kündigungsfristen in vorgenanntem Objekt vorhanden sind, sind bereits einige Mieter ausgezogen. Nun werden schon lautstarke Instandsetzungsarbeiten beziehungsweise Stemmarbeiten durchgeführt, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Mietverhältnisses führen. Den Mietern der Welkenrather Straße kann nur geraten werden, unmittelbar Kontakt mit den Rechtsberatern unseres Hauses aufzunehmen, um Strategien zu entwickeln, wie in vorgenannter Angelegenheit verfahren werden kann. Selbstverständlich steht allen Mietern das Recht auf Mietminderung zu, da die Bauarbeiten über einen langen Zeitraum andauern und gegebenenfalls mit einer starken Beeinträchtigung des Wohnens verbunden sein werden. Es ist mehr als bedauerlich, dass die gewoge als städtische Wohnungsbaugesellschaft den Weg über die Anwälte und die Kündigung der Mietverhältnisse sucht, um Versäumnisse aus der Vergangenheit zu beheben. Es hätten sicherlich andere Möglichkeiten gefunden werden können, mit langjährigen Mietern eine einvernehmliche Regelung zu treffen. Wir werden über die Sache weiter berichten. In vorgenannter Angelegenheit ist es sicherlich bedauerlich, dass sich viele Mieter noch daran erinnern werden, dass vor vielen Jahren durch denMieterverein im Zusammenhang mit den Gewerkschaften und der Kirche der damals beabsichtigte Verkauf der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft verhindert wurde. Dies erfolgte vor dem Hintergrund, dass eine städtische Wohnungsbaugesellschaft fürdie Mieter der Stadt Aachen sicher von Vorteil sei.Am 15. September 2002 verhinderte der damalige Regierungspräsident den Verkauf.

Mieter:innenzeitung Okt 2020 – Entwicklungen auf dem Preuswald
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Die Quartiersentwicklung im Preuswald war Gegenstand des Wohn-und Liegenschaftsausschusses. Die Lokalzeitung sowie das Lokalfernsehen haben aktuell berichtet. Hierbei wurde auf den integrierten Quartiersentwicklungsprozess hingewiesen. Wir haben in der Vergangenheit stets viele Interessen von Mietern bei den häufigen Auseinandersetzung mit der Vonovia vertreten. Entgegen der öffentlichen Meinung besteht noch ein erheblicher Handlungsbedarf für den Preuswald. Hierbei ist sicher zu berücksichtigen, dass der Anteil der Bedarfsgemeinschaften in allen Haushalten hier 30 Prozent beträgt .Zum Vergleich:Die Quote für die Stadt Aachen beträgt 9,3 Prozent. Im Jahr 2013 betrug die Kinderarmutsquote im Preuswald 64,4 Prozent. Erhebliche bauliche Maßnahmen sind durch den Vermieter – die Vonovia – durchgeführt worden. Die Bewohner des Preuswaldes haben auch feststellen können, dass einige Immobilien den Eigentümer gewechselt haben.InderFolgewurdemehrals 80 Mietern des Hauses Altenberger Straße 4 die Kündigung zugestellt, da eine erhebliche Sanierung des Objektes dringend geboten sei. Der neue Eigentümer will im September mit den Sanierungsarbeiten beginnen. Hierbei ist sicherlich interessant, dass beabsichtigt wird, eine stärkere soziale Durchmischung des Viertels zu bewirken. Die Mieten der renovierten und neu vermieteten Wohnungen in den achtgeschossigen Häusern sollen demnächst Nettoangebotsmietpreise von7,20 bis 7,50 Euro je Quadratmeter betragen.Im Hochhaus Altenberger Straße 4 beabsichtigt man, Mieten von 9 bis 9,50 Euro pro Quadratmeter zu erzielen. Interessant wird sicher die Umsetzung sein, insbesondere vor demHintergrund,dassmaneine soziale Durchmischung der Mieter im Preuswald erreichen will. Unklar ist nämlich,wo die Mieter hinziehen sollen,die diese Preise nicht bezahlen können. Als Mietervertreter werden wir die weitere Entwicklung begleiten und unseren Mitglieder nnotwendige rechtliche Hilfe zur Verfügung stellen.

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