Gestern haben wir gemeinsam mit der Initiative „Luisenhöfe“ und anderen Unterstützer*innen im Rathaus protestiert! Vor der Sitzung der Bezirksvertretung-Mitte haben wir eine Überarbeitung der Pläne für das Bauprojekt „Luisenhöfe“ gefordert. Hintergrund der Aktion waren die kürzlich veröffentlichten Pläne für das Projekt. Hier hat sich gezeigt, dass die Stadt kaum auf die Forderungen der Initiative und der Bevölkerung eingegangen ist und stattdessen mal wieder das einflussreichste Immobilienunternehmen Aachens, die „Landmarken AG“ hofiert. Bäume dürfen gefällt werden, Grünflächen zerstört, Bestand abgerissen und Autos ins Quartier geholt werden. Der Anteil der Sozialwohnungen ist noch immer unter 40 % und separiert von den anderen Wohnungen. Die Stadt gibt sogar zu, dass der freifinanzierte Wohnraum nach dem Bau verkauft werden soll und somit noch stärker zu kommerziellen Zwecken ausgenutzt wird1. Trotz hunderter Unterschriften, Protestaktionen und vielen schriftlichen Eingaben aus der Bevölkerung soll kein soziales und ökologisches Vorbildprojekt entstehen. Richtige Beteiligung sieht anders aus!
Dabei hat unsere Recherche gezeigt, wie sehr das Unternehmen „Landmarken AG“ die Entwicklung Aachens für ihren Gewinn beeinflusst². Klimakatastrophe und Wohnungsnot erlauben jedoch nicht mehr, dass die Stadt für Profitinteressen ausgenutzt wird. Es ist für die Stadt Zeit, im Sinne der Bevölkerung zu handeln und Forderungen zu stellen! Warum soll kein zweites Quartier „Guter Freund“ mit über 70% Sozialwohnungen entstehen? Warum nicht ein autofreies Vorbildquartier schaffen? Statt zu fürchten, dass die Investoren abspringen, sollte die Stadt die Idee des eigenen Wohnungsunternehmens umsetzen und zur Not die Fläche selbst entwickeln.
Aachen lobt sich beim Stadtmarketing als Stadt der Wissenschaft und der klugen Köpfe. Beweist, dass etwas dahintersteht!
1 Seite 71: https://ratsinfo.aachen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=26033