Der Wohnungsmarkt entwickelt sich derzeit frei nach dem Motto: „Die Reichen wohnen, wo sie wollen, die Armen, wo sie müssen“. Das gilt nicht nur für Aachen. Welteit finden solche Verdrängungsprozesse statt.
Steigende Mieten, der Wegfall von tausenden Mietwohnungen aus der Sozialbindung, der Rückzug des Staates und der Kommune aus dem sozialen Wohnungsbau, Privatisierung und Monopolisierung von öffentlichem Wohnraum – all das führt vor allem in den städtischen Zentren zu einem spürbaren Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Luxus-Sanierungen, Verdrängung von weniger zahlungsfähigen Menschen, Finanzinvestoren auf dem Wohnungsmarkt führen zu unwürdigen Wohnzuständen und dazu das viele Menschen sich keinen Wohnraum mehr in den Städten leisten können.
Die aktuelle . „Stadtentwicklung“ besteht vor allem aus dem Bau von immer mehr Bürohäusern und Luxuswohnungen, aus Baustellen und, aus dem gezielten Ausbau und der Attraktivitätssteigerung des städtischen Raumes für private Investoren und reiche Menschen.
Wir wollen keine Stadt, in der Schwimmbäder und Bibliotheken schließen, Straßen, Brücken und Radwege verkommen, öffentlichen Ressourcen wie Gas-, Wasser und Abwasserversorgung privatisiert wird, der öffentliche Nahverkehr immer teurer wird, Kameras unsere Bewegungen überwachen, öffentlicher Raum privatisiert wird, „schöne“ Einkaufspassagen wie Pilze aus dem Stadtboden schießen, Zäune und veränderte Sitzgelegenheiten wohnungslose Menschen am Aufenthalt hindern, freie Räume für Kultur- und Politikveranstaltungen rar sind.
Bundes- und weltweit gründen sich deshalb Zusammenhänge für ein „Recht auf Stadt“. Auch in Aachen zeigen Initiativen, dass sie um die Qualität des städtischen Lebensraums kämpfen, z.B. der Kampf gegen den Abriss von Wohnraum für das Einkaufszentrum „Aquis Plaza“, ehemals „Kaiserplatzgalerie“, das Autonome Zentrum Aachen am Hauptbahnhof, Mieterinitiativen aus Zollstock, der Gemeinschaftsgarten in der Richardstraße oder der Infoladen Aachen. Stadt ist für uns der Ort des Zusammenkommens verschiedener Kulturen und Menschen. Wir kämpfen für bezahlbaren Wohnraum und für lebenswerte öffentliche Räume. Wir stellen infrage, dass Grund und Boden, dass Wohnungen und Gemeinschaftseinrichtungen wie Waren behandelt werden und somit nur denen zur Verfügung stehen dürfen welche es sich leisten können. Wir wollen eine Stadt, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, nicht an Markt und Investoren.
In diesem Sinne versteht sich die Aachener Initiative „Recht auf Stadt!“
- Keine Profite mit der Miete!
- Die Stadt gehört uns allen!
- Zwangsumzüge und Räumungen stoppen!
Unser Ziel ist der Aufbau einer langfristigen Zusammenarbeit von verschiedenen (auch bundesweiten und internationalen) Aktionsbündnissen und die Bündelung von Aktivitäten im Sinne eines „Rechts auf Stadt“.
Alle Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen sind herzlich eingeladen mitzukämpfen.