Soziale Ungleichheit

Dieser Text wird mit der Überschrift Soziale Ungleichheit betitelt. Doch was ist das das? Was verbirgt sich dahinter? Wir werden im Folgenden versuchen uns an die Thematik anzunähern und vielleicht die eine oder andere Antwort zu finden.

Manch eine_r wird schon zu Beginn einwenden, dass die Bundesrepublik eine Demokratie sei und wir nach dem Prinzip der staatsbürgerlichen Gleichheit lebe. Aber so einfach ist es nicht. Wenn wir versuchen soziale Ungleichheit zu erklären, stellen wir jedoch fest, dass manche gleicher als andere sind.

Was ist das „soziale Ungleichheit“? Zunächst kann unter Sozialer Ungleichheit die unterschiedliche Ausstattung an Ressourcen verstanden werden. Menschen haben unterschiedliches Einkommen und Vermögen. Dadurch haben sie mehr oder weniger finanzielles Kapital. Geld oder finanzielles Kapital ermöglicht den Zugang zu anderen Ressourcen, zum Beispiel zu gutem Wohnraum, der Möglichkeit Bildung zu erwerben oder die Mitgliedschaft in einem Sportverein. Von unserer finanziellen Situation prägt unsere Bildungsvoraussetzungen und unserer sozialen Kontexte, in denen wir uns bewegen.

Es gibt sie also die soziale Ungleichheit, sie wird zu gelassen und gefördert durch beispielsweise den Abbau sozial staatlicher Leistungen. Dadurch ergibt sich eine Struktur der Benachteiligung und Diskriminierung. Das kann am Beispiel Wohnraum aufgezeigt werden. Es gibt durchaus Wohnraum in Aachen. Doch ist dieser in den letzten 10 Jahren sehr viel teurer geworden, sodass sich eine viel Zahl von Menschen diesen nicht mehr leisten können. So müssen Menschen auf Grund ihrer finanziellen Situation ihre Wohnungen verlassen oder werden zwangsgeräumt. Wenn sie eine neu, günstigere Wohnung suchen, müssen sie auf Viertel fern der Innenstadt zurückgreifen, mit einer schlechten Infrastruktur wie z.B. dem Preußwald. Im Preußwald gibt es weder die Möglichkeit einkaufen zu gehen noch einen Arzt aufzusuchen, es sind keine weiterführenden Schulen im Stadtteil, die Busanbindung an die Innenstadt ist alles andere als ausreichend. Auf Grund ihrer Wohnlage können Menschen nicht angemessen ihre grundlegenden Bedürfnisse, wie das schnelle Aufsuchen eines Arztes im Krankheitsfall.

Finanzielle Ungleichheit bedingt nicht nur soziale Ungleichheit, sondern auch eine politische Ungleichheit. So ist politisches Handeln verknüpft mit politischer Bildung, die wiederum von der Bildung abhängt, die wir in unserer Schulzeit erfahren haben. Und unsere Schuldbildung ist abhängig von den finanziellen Ressourcen, die wir haben.

Doch warum ist das so? In der Theorie wäre es doch gut, wenn politische Bildung auch Menschen erreicht, die andere Schulformen als das Gymnasium besuchen. Diese Idee wird auch als wünschenswert anerkannt, jedoch lohnt sich die Umsetzung jener Idee nicht. In unserer Gesellschaft wird immer noch die sogenannte Mittelschicht als eine Art Kitt verstanden, der unser gesellschaftliches und politisches System zusammenhält. Darum lohnt es sich Bildungsangebote, insbesondere politische Bildungsangebote, für sie zu auszuarbeiten. Schließlich sind sie die gesellschaftlichen und politischen Akteure der Zukunft.

Es entsteht eine Situation, dass Menschen, die in unserer Gesellschaft als „bildungsfern“ bezeichnet werden, das Gefühlt bekommen nicht zu dazu zu gehören. Ihnen wird vermittelt, dass sie nicht dazugehören und nicht nicht mitmachen dürfen, um ihnen dann zu unterstellen sich eh nicht zu interessieren. So entsteht häufig ein Wissensdefizit im Hinblick auf Möglichkeiten politischer Handlungsmöglichkeiten.

So ist das passive oder aktive Verhalten in politischen Diskussionen nicht ein gegebener Zustand, sondern hat etwas damit zu tun, wie und unter welchen Bedingungen diese politischen Diskussionen geführt werden.

Man kann die Bedingungen, unter welchen diese Diskussionen geführt werden, als „politisches Feld“ bezeichnen. Dieses ist eine Art „Mikrokosmos“. In ihm wird ein bestimmtes Politikverständnis und bestimmte Artikulationsform, das heißt die Art wie dort geredet und gehandelt wird, vorher gesetzt, andere Verhaltensweisen werden nicht nicht als zugehörig empfunden und ausgegrenzt. Wer prägt dieses Feld und hat die Macht über die Themen und Umgangsformen von diesem zu bestimmen? Meist sind es professionelle Politiker und Politikerinnen, sowie Institutionen, die es prägen.

Es gibt aber durchaus auch politische Handlungen außerhalb des politischen Feldes. Schließlich verfügen alle Menschen über politisches Wissen und haben Interessen, die sie gerne durchsetzen würden. So organisieren sich Menschen in unterschiedlichen Verbänden und Gruppen, wie wir das auch tun. Wir versuchen Einfluss zu nehmen und eine politische Kultur zu schaffen, in der sich viele Menschen einbringen können und damit das „politische Feld“ so ändern, dass es kein innen und außen mehr gibt, sondern wir auf gleicher Augenhöhe mit einander ins Gespräch kommen und unseren Lebensraum gestalten

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