Recht auf Stadt Stammtisch im Juli

Wir möchten mit euch über die Wirkung und Funktion von Hausbesetzungen diskutieren. In den 70er bis 90er Jahren gab es in ganz Europa Stadtviertel, die von Hausbesetzungen geprägt waren. Jahrelang leerstehende Wohnungen und Häuser wurden in Zeiten von Wohnungsknappheit besetzt und als Wohnraum genutzt. An anderer Stelle wurde besetzt um gegen Gentrifizierung und Verdrängung zu protestieren. So konnten unteranderem einige Viertel bewahrt werden, die für den Abriss vorgesehen waren, zum Beispiel das heute beliebte Frankfurter Viertel „Westend“. An vielen Stellen ist der Protest jedoch verklungen, die Häuser wurden geräumt und die Kritik der Besetzer*innen nicht wahrgenommen. Heute sehen wir die Konsequenzen davon. Vielerorts hat die „autofreundliche“ Stadtplanung der Nachkriegszeit die Innenstädte zu gesichtslosen Shoppingmeilen gemacht. Die Attraktivität der Stadt wurde bis heute höher gehalten als die Lebensqualität. Gentrifizierung und die Verdrängung von ärmeren Bevölkerungsschichten ist in allen größeren Städten zu beobachten. Mieten steigen und es mangelt immer mehr an bezahlbarem Wohnraum. Unkommerzielle Begegnungsorte müssen um ihr überleben kämpfen oder sind nicht vorhanden.
Während eine angemessene Antwort von der Politik ausbleibt, wächst der Protest in der Bevölkerung. Es entstehen viele Initiativen die sich für eine gerechte, lebenswerte Stadt einsetzen. Aber auch Hausbesetzungen machen wieder von sich reden. Vor einigen Wochen wurden 9 Häuser in Berlin besetzt, und regten eine international wahrgenommene Diskussion an. Samstag, den 30.05 wurde in Aachen ein schon lang leerstehendes Gebäude und der angrenzende besetzt. Eine Woche lang hat dort der Versuch eins alternativen, unkommerziellen Zusammenkommens funktioniert und es soll weitergehen. Die Resonanz war größtenteils positiv und die Besetzer*innen haben viel Solidarität erfahren. Doch in wie weit kann eine solche Aktion die Entwicklung einer Stadt beeinflussen? Welche Ansätze lohnt es sich weiter zu verfolgen? Gibt es Kritik an so einer Aktion? Was haltet ihr davon?
Darüber möchten wir mit euch diskutieren. Am Anfang wird es einen Input zum Thema „Hausbesetzungen“ geben, und danach viel Zeit für Gespräche! Für Drinks ist gesorgt!
Kommt vorbei! Ladet eure Freunde und Freund*innen ein

13. Juli // 18:30 Uhr // Rhizom 115 (Friedrichstraße 115)

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