Am 15.05. haben wir uns mit den Mieterinnen der LEG aus ganz Aachen und der Geschäftsführerin des Mieterschutzvereins Aachen im Verdi-Haus getroffen. Über 20 Mieter*innen aus Häusern in den verschiedensten Stadtteilen sind unserer Einladung gefolgt. Gemeinsam haben wir über die Zustände in den Häusern gesprochen und Probleme gesammelt. Darauf aufbauend haben wir nach Lösungen gesucht und Forderungen zur Verbesserung formuliert.
Es ist schockierend, von welchen Problemen die Mieter*innen berichtet haben. Von monatelangen Wartezeiten bei Schimmel oder kaputten Fenstern bis hin zu einer einjährigen Wartezeit auf Baumaßnahmen in der Wohnung einer Person, die aufgrund einer hohen Pflegestufe auf diese Baumaßnahmen angewiesen ist. Es ging um fehlende Reinigungskräfte oder Hausmeisterleitungen, trotz Berechnung dieser Leistungen in den Betriebskostenabrechnungen. Außerdem wurde von Verwahrlosung des Umfelds und Rattenplagen berichtet. Alle waren sich einig, dass die Kommunikation seitens der LEG enorm schlecht ist. Manche Mieter*innen waren so verzweifelt, dass sie mit ihrem Anliegen bis zur Zentrale der LEG nach Düsseldorf gefahren sind, jedoch ohne Erfolg. Trotz alledem wurde von Vielen von rasant steigenden Mieten berichtet.
Aus all diesen Gründen waren die anwesenden Mieter*innen fest entschlossen, sich das nicht mehr gefallen zu lassen. Wir werden Sie in Zusammenarbeit mit dem Mieterschutzverein Aachen dabei unterstützen, Druck auf die LEG aufzubauen, um Verbesserungen zu erreichen. Hierfür gehen wir in naher Zukunft gemeinsam an die Presse, machen Umfragen unter den Mieter*innen und werden kontinuierliche Treffen abhalten. Unsere Hauptforderungen sind, dass wieder ein Servicebüro eingerichtet wird und ausreichend Hausmeister*innen eingestellt werden, um überall in der Region eine schnelle, zuverlässige Betreuung der Häuser zu gewährleisten.
Das Vernetzungstreffen ist für uns das Ergebnis von einer einjährigen Arbeit in der Unterstützung von Mieter*innen der LEG. Seit dem letzten Sommer haben wir in 5 Häusern in zwei Stadtteilen die Mieter*innen dabei unterstützt, sich für Verbesserungen in ihren Wohnungen und Häusern einzusetzen. Wir haben dabei geholfen Treffen zu organisieren, viele Flyer verteilt, Haustürgespräche geführt oder Unterschriften gesammelt. Obwohl in allen Fällen die Mehrheit der Mieter*innen für die gemeinsamen Forderungen unterschrieben haben, hat die LEG nicht reagiert.
Nur zuletzt gab es einen kleinen Erfolg, als einer Forderung nach der Erneuerung einer Schließanlage nachgekommen wurde und nach Aufforderung ein Gartentor eingebaut wurde. Zu allen weitergehenden Forderungen schweigt die LEG und nimmt das Leid der Mieter*innen in Kauf. Für uns ist klar, wer mit Wohnungen, einem Grundbedürfnis, Profite macht, arbeitet nicht für das Gemeinwohl. Es sollte dringend geprüft werden, wie eine Vergesellschaftung nach Artikel 15 des Grundgesetzes für Unternehmen wie LEG und Vonovia auch in NRW umsetzbar ist. Wir werden jedenfalls dranbleiben und weiterhin die Mieter*innen tatkräftig unterstützen! Wir werden in Zukunft versuchen, das Vorgehen auch Mieterinnen der Vonovia vorzuschlagen. Schließlich wurde uns von mehreren Mieter*innen berichtet, dass es dort ebenfalls viele Probleme gibt. Wenn ihr uns bei dieser Arbeit unterstützen wollt, meldet euch gerne bei uns!