Am 17.08. erschien in den Aachener Nachrichten der Artikel: Neue Appartements im Büchel-Umfeld.
Darin wird sehr positiv über unsere Forderungen und den offenen Brief berichtet. Lest selbst:
https://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/neue-appartements-im-buechel-umfeld_aid-62201709
Neue Appartements im Büchel-Umfeld
An der Großkölnstraße soll bald das nächste Projekt zur Errichtung von Mikroappartements Gestalt gewinnen. Unterdessen entzündet sich massive Kritik an einem weiteren Bauvorhaben mit kleinen Wohneinheiten in der Beverstraße. .
„Blinde Flecken“ in Gestalt leerstehender Ladenlokale gibt es in der City bekanntlich nach wie vor reichlich. An der Ecke Großkölnstraße/Mefferdatisstraße nimmt jetzt indes die nächste Vision in Sachen Innenstadtentwicklung konkrete Konturen an.
Im Auftrag eines privaten Investors aus Bad Neuenahr/Ahrweiler, der noch ungenannt bleiben möchte, sind die Gebäude Großkölnstraße 74 bis 76 sowie die Objekte neben der Rückfront des ehemaligen „Lust for Life“ mittlerweile größtenteils abgerissen worden. Lediglich die denkmalgeschützten Fassaden der Häuser sollen erhalten bleiben. Direkt nebenan, im Haus Großkölnstraße 78, bleiben neben der Front auch diverse historische Deckenbalken und eine Treppe im Barockstil erhalten, während die geplanten Neubauten jeweils drei Etagen sowie ein Dachgeschoss umfassen werden, berichtet Frank Schubert, Projektleiter beim Aachener Planungsbüro Zimmermann Architekten, das mit der Umsetzung der Pläne betraut ist.
Boardinghouse nimmt Gestalt an
Voraussichtlich bis Herbst kommenden Jahres sollen so direkt gegenüber dem 2020 eröffneten B&B-Hotel insgesamt 18 sogenannte Mikro-Appartements auf jeweils 20 bis 50 Quadratmetern geschaffen werden. Das Erdgeschoss mit einer Fläche von 230 Quadratmetern soll für gastronomische Angebote genutzt werden.
Auch auf der zum Büchel hin gelegenen Seite der Mefferdatisstraße rotieren die Baumaschinen: Wie berichtet, wird das Haus Nummer 23 mit dem direkten benachbarten Gebäude Dahmengraben 3-5 im großen Stil saniert: Dort errichtet die Aachener Landmarken AG ein sogenanntes Boardinghouse mit 44 Appartements, schwerpunktmäßig für Langzeitgäste. Im Erdgeschoss soll ebenfalls Platz für Gewerbe geschaffen werden. Die Fertigstellung ist laut Landmarken-Sprecher Kolja Linden bis Mitte 2022 geplant.
So ist die Aufbruchstimmung rund um die ambitionierten Pläne zur umfänglichen Neubebauung des Büchel-Quartiers vorerst vor allem durch groß angelegte Abbrucharbeiten auch im Umfeld gekennzeichnet.
Unterdessen wächst allerdings auch die generelle Kritik im Hinblick auf fortgesetzte Bebauung in kleinteiligen Einheiten; insbesondere mit Blick auf weitere Vorhaben zur Schaffung sogenannter Mikroappartements, wie sie derzeit zum Beispiel auch am Rand des Frankenberger Viertels geplant sind: Auf einer rund 1100 Quadratmeter großen Baubrache an der Ecke Beverstraße/Turpinstraße will die Leverkusener Cube Real Estate einen Neubau errichten, der rund 60 vollmöblierte Miniwohnungen auf jeweils etwa 20 Quadratmetern für Studierende beherbergen soll. Auf eine entsprechende Nachfrage unserer Redaktion von Ende der vergangenen Woche hat der Investor bislang nicht reagiert. Das Projekt, das laut Homepage des Bauträgers mit rund 19 Millionen Euro veranschlagt ist, ist derweil prompt ins Visier der Initiative „Recht auf Stadt“ geraten, die vor allem in den Sozialen Medien aktiv ist.
In einem Offenen Brief an Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen fordert die Initiative jetzt sogar einen Baustopp. Begründung: Nach wie vor würden vor allem Neubauten vorangetrieben, obwohl der grassierenden Wohnungsnot – insbesondere mit Blick auf erschwingliche Objekte für weniger gut Betuchte – vor allem durch Sanierungen und Erweiterungen im Bestand begegnet werden müsse. Statt dessen würden jüngst von der Politik beschlossene Vorgaben zum Milieuschutz – wie eine Mindestquote von 40 Prozent sozial gebundener Wohnungen bei großen Neubauprojekten – weiterhin viel zu oft nicht umgesetzt.
„Viele Chancen vertan“
„Schließlich wurden gerade im Frankenberger Viertel bereits viele Chancen vertan, einkommensschwächeren Haushalten ein neues Zuhause zu bieten“, heißt es weiter. „Deswegen fordern wir, dass die jetzigen Pläne gestoppt werden und im Rahmen einer Beteiligung der Nachbarschaft ein neuer Entwurf erstellt wird!“