Wir fordern: Vonovia & Co enteignen! Dies ist von großer Bedeutung für Aachen mit seinem angespannten Wohnungsmarkt und ganz NRW. Vonovia ist zweitgrößter Vermieter in Aachen und hat einen großen Einfluss auf die (Nicht-)Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum!
Das Unternehmen ist Europas größter Vermieter und besitzt auch in Aachen circa 2600 Wohnungen (2017). Die Wohnungen befinden sich v.a. in Vierteln, in denen bis vor wenigen Jahren noch viel bezahlbarer Wohnraum vorhanden war: Preuswald, Kronenberg, Hörn, Aachen-Nord oder in der Innenstadt. Dank Vonovia sind dies die Stadtteile in denen die Mieten am stärksten steigen. Gerade im Preuswald ist dies eindeutig! In diesen Stadtteilen wohnen viele einkommensschwache Menschen. Für sie sind die steigenden Mieten besonders problematisch. Sie steigern das Armutsrisiko und führen zu Verdrängungen aus dem Stadtteil. Statt die Mieter:innen zu schützen, toleriert die Stadt Aachen seit Jahren den wachsenden Einfluss von großen Immobilienunternehmen wie Vonovia, LEG oder Vivawest. Dabei ist allen klar, was für ein mieses Geschäftsmodell hinter diesen Unternehmen steckt. Es geht nicht um lebenswerte Wohnungen, sondern nur um Profit. Besonders Vonovia sticht hervor! Von jeder Monatsmiete fließen etwa 191 Euro direkt in die Taschen der Aktionär:innen. Da Vonovia meist einfache Wohnungen für finanziell schwächere Menschen anbietet, stellt das Geschäftsmodell eine rücksichtslose Ausbeutung der Ärmsten dar. Dies spiegelt sich auch in den Methoden wider. In ganz Deutschland wird das Unternehmen hierfür kritisiert:
- Mietsteigerungen über dem Bundesdurchschnitt,
- besonders hohe Steigerungen bei Wiedervermietung,
- intransparente „Modernisierungen“ mit hohen Mietsteigerungen,
- renditegetriebene statt sozialökologische „Klimaschutz“-Strategie,
- undurchsichtige Betriebskostenabrechnungen mit Konzerntöchtern,
- schlechter Service und Vernachlässigung der Instandhaltung,
- keine Tarifverträge und zu wenig Personal.
Vonovia arbeitet eindeutig gegen das Gemeinwohl und verstärkt den Mietenwahnsinn. Deswegen fordern wir gemeinsam mit vielen Mieter:innenbewegungen vom Land NRW eine Vergesellschaftung von Vonovia (& Co) nach dem Modell der Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen!“. Auf einen Schlag könnte so für tausende Menschen eine bezahlbare Wohnung langfristig gesichert werden! Leider hat die jetzige CDU/FDP-Regierung das Gegenteil getan. Der Wohnungsmarkt in Aachen und vielen anderen Städten wurde absurderweise als unproblematisch beurteilt und der Mieter:innenschutz verringert. Besonders in Zeiten von steigenden Lebenshaltungskosten ist das für Mieter:innen eine katastrophale Fehlentscheidung! Die Entscheidung widerspricht außerdem jeder Realität. Aachen liegt bundesweit bzgl. dem Anteil von Haushalten mit einer Mietbelastung von mehr als 50 % auf Platz 2. 50 % aller Haushalte Aachens hätten Anspruch auf eine Sozialwohnung. Bis 2030 wird es jedoch nur noch circa 6800 Sozialwohnungen geben, während die Mieten weiter steigen. In vielen anderen Städten NRWs ist es nicht besser. Die jetzige Landespolitik spielt Unternehmen wie Vonovia in die Hände und hat die Lage der Mieter:innen nur verschlechtert. Die nächste Landesregierung muss einen radikalen Kurswechsel vollziehen und endlich anfangen, ihre Möglichkeiten zum Wohle von Mieter:innen einzusetzen! Den Einfluss der größten Unternehmen abzuschaffen wäre ein wichtiger erster Schritt, um dafür zu sorgen, dass alle eine lebenswerte Wohnung bekommen und das Grundbedürfnis Wohnraum erfüllt wird. Wohnraum darf keine Ware sein!
An alle Mieter:innen: Lasst euch diese Ausbeutung nicht länger gefallen! Wehrt euch! Meldet euch bei uns, wenn ihr dabei Unterstützung braucht!